11.04 - 19.04.2008 PKRA France

Die Planung der Reise

Als ich am 03. April gegen 23.30 Uhr von der Ägyptenreise, die ich zusammen mit meiner Freundin Katrin organisierte, zuhause eintrudelte, entdeckte ich auf dem Küchentisch einige an mich adressierte Umschläge. Unteranderem auch einem vom BAZ (Bundesamt für Zivildienstleistende) auf dessen Inhalt ich besonders gespannt war, da ich zu Beginn des Jahres einen Antrag auf Sonderurlaub für die Teilnahme an der PKRA in Frankreich zum BAZ schickte.  Ich konnte es kaum realisieren 8 Tage vor Beginn des Contests zu erfahren, dass ich auf diesen Antrag eine positive Rückmeldung bekam und ich freigestellt wurde. Nun hieß es kurzfristig Flüge zu buchen und eine Unterkunft zu organisieren.

 

Nach einem kurzen Anruf bei Philipp Brückmann (a.k.a. Pile) stellte ich fest, dass er mit seiner Organisation genauso weit war, wie ich. Diese Info beruhigte mich, da ich jetzt nicht ganz alleine dar stand. Allerdings ließ dies auf keinen entspannten Trip hoffen. Dank Katrin ließen sich passende Flüge finden, die uns von HAM nach PGF (Hamburg-Perpignan) brachten. Zwar sind wir für diese kurze Strecke eine halbe Ewigkeit unterwegs gewesen, da der Flughafen in Paris während des 5,5 stündigen Aufenthalts von Charles de Gaulle nach Orly gewechselt werden musste. Aber so kurzfristig waren diese Flüge die Einzigen für uns Infrage kommenden. Um eine passende Unterkunft werden wir uns vor Ort in Frankreich kümmern.

 


11.04 Anreise

Pile kam um 23.14 (und nicht wie er mir erzählte um 22.15) in Elmshorn mit der NOB von Sylt an. Die Nacht verbrachten wir damit Filme zu gucken, erzählten uns die besten Stories des Winters und glichen unsere zukünftigen Planungen ab. Um 4.30 Uhr fuhr uns mein Vater nach Hamburg und wir saßen um 7.00 in die engen Sitze gequetscht. Air France ist eindeutig die schlechteste und teuerste Airline, mit der ich bisher geflogen bin. Dass einzige Positive waren die gutaussehenden Stewardessen, die uns vertrocknete Croissants reichten.  

Nach der einstündigen Busfahrt nach Orly trafen wir Reno Romeu und seine Mutter am Flughafen, die im selben Flugzeug mit uns nach Perpignan flogen. Netterweise konnten wir mit ihnen nach Leucate fahren. Allerdings mussten wir hierfür deren Mietwagen mit 4 Boardbags, 4 Koffern, 4 Rucksäcken und 4 Personen beladen. Was bei einem Kia Rio professionelle Packkünste forderte. Letztendlich konnten Pile und ich uns auf der Hälfte der Rücksitzbank keinen Millimeter mehr bewegen, da im Fußraum das Handgepäck war, Über uns eine Boardbag ragte und auf unserem Schoß ein Koffer gequetscht wurde. Nach vier Versuchen hatten wir es endlich geschafft die Tür zu schließen und konnten uns auf den Weg machen. Die Fahrt war zum Glück nicht allzu lang und wir kamen nach einer halben Stunde mit eingeschlafenen Gliedmaßen und einen Hauch von Platzangst an.

Zuerst ging es nach La Franqui zum Eventgelände, um uns zu für den Contest Einzuschreiben. Hierfür standen wir 3 Stunden im Regen und versuchten uns währenddessen eine günstige Unterkunft zu organisieren. Leider war so gut wie alles ausgebucht und wir stiegen in einem 2-Sterne Hotel namens Leukos in Leucate hab, wo auch einige andere Fahren hausten. 


12.04 Qualifikation und Single Elimination

 

Am nächsten Morgen klingelte unser Wecker um 7.00 Uhr da das Skippersmeeting für 8.00 Uhr angesetzt war. Wir hatten Glück, dass wir mit Karolina und ihrem Vater von unserem Hotel aus zum Event fahren konnten.

 

Die heutige Planung sah so aus, dass erst die Qualifikationsrunden gefahren werden sollten, sodass noch 32 Fahrer für die anschließende Single Elimination übrig sind. Das Wetter spielte perfekt mit. Die Quali konnte bei strahlendem Sonnenschein mit 10ern durchgeführt werden. Die Windrichtung war schrägablandig, das Wasser daher einigermaßen glatt und der Wind verdammt böig. Nachdem ich mit erfolgreich durch die Quali kam, musste ich bei der Auslosung für die Single Elimination leider feststellen, dass mein nächster Gegner Alex Pastor hieß. Der Wind nahm nochmals zu und ich konnte trotz angepowerter Moves mit meinem 8er Torch leider nicht gegen meinen spanischen  Naish Teamkollegen gewinnen. 


13.04 Wander und Kiten

Nachdem wir den Wecker um 8.00 gegen die Wand warfen und weiterschliefen, wachten wir erst gegen 12 Uhr wieder auf und mussten feststellen, dass wir die Einzigen waren, die sich noch nicht am Strand befanden. Somit hatten wir die Wahl eine Stunde auf den Bus zu warten oder zu laufen. Wir entschieden uns für eine kleine Wanderung, die etwas ausartete, da wir eigentlich damit rechneten, dass uns jemand per Anhalter mitnehmen würde. Dem war leider nicht so. Daher entschieden wir uns die Straße zu verlassen und den direkten Weg über die Berge zu nehmen. Nach knapp 2 Stunden kamen wir in La Franqui an. Hier wurde zum Glück ein Race nach dem anderen gefahren und die Freestyler konnten sich entspannen.

 

Nachmittags sind Mike, Julien, Pile und ich zu einem göttlichen Flachwasserspot gefahren. Der Spot ähnelte mit dem hüfttiefen spiegelglatten Wasserauf Coche. Geile Bedingungen! Wir hatten eine gute Session und konnte mit Kites um 11 Quadratmeter rocken.


14.04 Double Elimination bei 30 bis 40 Knoten

Bei extremen Bedingungen startete die Double Elimination um 9.30 mit 30 bis 40 Knoten und viel viel Sonne. Der Wind kam schräg ablandig und war daher extrem böig.

 

In meinem ersten Heat trat ich gegen Julian Hosp an. Er fuhr einen 7er, ich einen 8er. Es war ein hartes Match in dem wir Beide alles gaben. Die Judges entschieden sich allerdings 2 zu 1 für mich.

http://www.kiteworldtour.com/index.php?option=press_info&task=view&event_id=54&event_day=3 

"Rick Jensen (Naish, Germany) stomped some well powered moves to win heat #21 against Julian Hosp (Best, Austria), including a mobe, KGB, blind judge with aerial handle pass and a blind judge. Hosp landed a regular and switch blind judge and a higher kite mobe, slim and back to blind airpass." 

 

 

Die Heatorder versprachen leider nichts Gutes und so fuhr ich im nächsten Heat mit Cesar Portas  um den 13ten Platz. Leider musste ich mich ganz knapp geschlagen geben und landete so auf Platz 17. Für mein geringes Wintertraining bin ich allerdings sehr zufrieden mit meiner Leistung und freue mich schon auf den nächsten Contest. 


15.04 Kraft schöpfen - Roadtrip mit den Spaniern - Party

Nachdem wir den vorherigen Abend gemütlich mit einer Flasche Rotwein und einem Baguette ausklingen ließen, haben wir ersteinmal ausgeschlafen und mit einem nahrhaften Frühstück in der Sonne auf unserem Balkon neue Kraft geschöpft.

 

Nachmittags ging es zusammen mit den Spaniern zum Kiten und abends zur Party. 


16.04 Schlechtes Wetter

schlafen chillen essen chillen und wieder schlafen...


17.04 Stuff holen und Wavesession

Vormittags ging es noch ein letztes Mal mit dem Bus nach La Franqui, wo wir unseren restlichen Stuff zusammenpackten und uns Quittungen für das Startgeld abholten.

 

Nachmittags wollten wir auf einem kleinen Tümpel Kiten gehen. Wir wanderten gerade mit unserem Kitekram unterm Arm zum Wasser, als uns ein Französischer T4-Fahrer fragte, ob er uns mit zu einem ordentlichen Kitespot nehmen kann. Wir willigten ein und hatten eine feine Wavesession.


18.04 lecker Frühstück - Todeswind

Heute haben wir ausgiebig im Hotel gefrühstückt. --> Obstsalat, Yoghurt, Kakao und einigen Baguettes. Dann sind wir zum Wasser gegangen, um die Windbedingungen zu checken. Es sah sehr hart aus und die dunkle Wolke am Horizont versprach nichts Gutes. Wir gingen zurück in unsere Unterkunft, zogen uns die Neos über, schnappten uns 8er Torch und 7er Fuel mit den passenden Bars und gingen mit den Boards unterm Arms zurück. Das Aufbauen und Starten war nicht gerade ein Kinderspiel. Der einzigst freie Platz befand sich direkt neben einer Schnellstraße. Es war ein schmaler mit etlichen Diesteln bewachsener Grünstreifen. Tolle Wurst!

 

Als wir endlich auf unseren Boards standen merkten wir wie der Wind nochmal aufdrehte. Wir fuhren(besser gesagt "flogen")einige Kilometer downwind bis wir hinter einer Landzunge perfektes Flachwasser fanden, um uns so richtig wegzubeamen. Was uns auch sehr gut gelang. Bei über 40 Knoten waren wir beide völlig überpowered. Das glatte Wasser sicherte einen perfekten Absprung und wir pushten uns gegenseitig, immer höhere und härtere Kiteloops zu machen. Nach einiger Zeit versammelte sich auf der Landzunge eine kleine Menschentraube von Windsurfern, die unsere Megaloops bestaunten.

 

Nach der Atemberaubenden Session fanden wir zu unserem Glück eine Mitfahrgelegenheit, die uns zum Hotel zurückbrachte. Ansonsten hätten wir mal wieder eine kleine Wanderung vor uns gehabt.

 

Jetzt heißt es leider Sachen packen...


19.04 Heimreise